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/ Aminet 23 / Aminet 23 (1998)(GTI - Schatztruhe)[!][Feb 1998].iso / Aminet / docs / mags / NoCover45.lha / NoCover_45 / TEXTEB / ST-Armut.mp.pp / ST-Armut.mp (.txt)
Magnetic Pages Article  |  1997-11-02  |  11KB  |  147 lines

  1. MPARTICLE
  2. *                      Die Reichen reicher,*                      
  3. (                        Die Armen 
  4. rmer!(                        
  5. 3Dieses Referat habe ich mal bei den Jusos gehalten!,Irgendwo war noch ein Rechschreibfehler.....
  6. AIn den letzten Jahren gab es einen dramatischen Anstieg der Armut?in Deutschland aber paradoxerweise auch eine starke Zunahme von
  7. Einkommensmillion
  8. ?Immer mehr Deutsche haben Angst vor dem Abstieg - berechtigter->weise, denn der Mittelstand, das fr
  9. here Standbein der Gesell-Aschaft, ist nicht mehr so stabil, wie zu Wirtschaftswunderzeiten.>Die Mittelschicht erodiert, einige steigen auf, aber sehr viel@mehr Menschen steigen ab. In letzter Zeit h
  10. ufte sich immer mehr?das Ph
  11. nomen von ehemals Gutverdienenden, die jetzt SozialhilfeAempfangen. Es ist heutzutage nicht mehr sicher, nach Schule, Aus-=bildung oder Studium eine Arbeitsstelle zu finden. Dies f
  12. hrt=nat
  13. rlich zum sozialem Abstieg, w
  14. hrend die Reichen sowohl im=Beruf als auch an der B
  15. rse gut verdienen. Die normale ArbeitAlohnt sich eigentlich nicht mehr, wie einst,denn die eigentlichen:Steuerzahler geh
  16. ren der Mittelschicht an, denn obwohl die<Steuers
  17. tze der Oberschicht sehr hoch sind, schaffen sie es,>die Steuern durch geschicktes finden von Schlupfl
  18. chern teils,>manche Zungen behaupten sogar ganz zu umgehen, was den Normal-8verdienern praktisch unm
  19. glich ist. So flie
  20. en am Fiskus;viele Gelder durch Abschreibungsmodelle, wie bis vor kurzem;Schiffsbeteiligungen oder auch durch Luxemburgischen Konten@vorbei. Die Million
  21. re versuchen der 
  22. ffentlichen Hand m
  23. glichst;viele Gelder vorzuenthalten. In der Schweiz stammen 25% der6Million
  24. re aus Deutschland, j
  25. ngstes Beispiel: Michael8Schumacher, der sich vor kurzem eine Villa am Genfer See:gekauft hat. Und der gilt mit seinen etwa 200 Millionen DM
  26. noch als verh
  27. ltnism
  28. ig arm!>So kommt es, da
  29.  die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter:ausdriftet. In den Jahren 1980 bis 1993 stieg die Zahl der>Einkommensmillion
  30. re von 67.000 auf 131.000, was einen Zuwachs>von 95% bedeutet, w
  31. hrend die Anzahl der Sozialhilfeempf
  32. nger =von 922.000 auf 2.269.000 zunahm, was einen Zuwachs von 146% =bedeutet. So ist es nicht verwunderlich, da
  33.  die Meinung von ?"Alten Formeln von Klassengegens
  34. tzen und Klassenkampf" in der ABev
  35. lkerung zunimmt. Und dies sehen anscheinend jetzt, auf Druck Cder SPD, auch einige Koalitionspolitiker so, wie neulich Bl
  36. m, der Aim CDU-Vorstand "hohe Gewinne, sinkende Steuereinahmen und immer ?mehr Entlassungen" anmahnte. Und laut Kohl's Berater sieht das >auch unser Kanzler so, zumindest soll er es gesagt haben. Das >Thema soziale Gerechtigkeit k
  37. nnte auch den n
  38. chsten Wahlkampf9entscheiden. Ein Vorgeschmack darauf zeigte sich bei der =B
  39. rgerschaftswahl in Hamburg, wo der DVU nur 238 Stimmen zum <Einzug in die B
  40. rgerschaft fehlte. "Wenn die Ungleichheit zuAgro
  41.  wird, ger
  42. t die Demokratie in Gefahr!" Meint Elmar Altvater,8Professor f
  43. r Politologie an der Fachuniversit
  44. t Berlin.;Einige Stimmen meinen allerdings, da
  45.  eine Ungleichheit der=Marktwirtschaft sogar gut tue, denn dadurch steigt der Anreiz=zu Investitionen und Unternehmungsgr
  46. ndungen. Allerdings auch>nur bei denen, wie viel besitzen, denn die Verm
  47. gensverteilung>ist sehr ungerecht: 5% der Haushalte besitzen zusammen 33% des<gesamten privaten Verm
  48. gens, was einen Durchschnitt von mehr<als 2 Millionen DM Wertbesitz pro Haushalt bedeutet, w
  49. hrend:die unteren 50% der Gesellschaft zusammen nur 10% besitzt,=im Schnitt weniger als 59.000 DM. Ein Grund daf
  50. r ist es, da
  51. =der reale Durchschnittslohn in 15 Jahren um 10% gesunken ist,<w
  52. hrend die Eink
  53. nfte der Selbst
  54. ndigen im gleichem Zeitraum<um 54,3% stieg. Allerdings scheint es der Mittelschicht noch=nicht so schlecht zu gehen, denn zwischen Menschen, die ihren9Besitz in Plastikt
  55. ten tragen und Leuten, die Luxusvillen@besitzen und teure Autos fahren, sind die Deutschen zum Beispiel3immer noch Reiseweltmeister, sofern man Arbeit hat.?Obwohl man heutzutage so leicht wie nie, nach dem Krieg, in die<Unterschicht abrutschen kann, ist es ebenso leicht, wie nie,=Million
  56. r zu werden, sofern man bereit ist, ein Risiko an der?B
  57. rse einzugehen. Aktiengewinne von mehreren Hundert Prozenten,>wie bei SAP mit 110%, Porsche mit 300% oder Sixt mit 500% sind?keine Seltenheit mehr. Doch auch hier k
  58. nnen nur dieaufsteigen,?die ohnehin schon viel besitzen, nur 6% der deutschen Haushalte
  59. besitzen Aktien.?Diese Ungerechtigkeit wird durch ungleiche Abgaben an den Staat>noch verst
  60. rkt, denn seit 1980 stiegen die Steuern und Abgaben>bei den Durchschnittseinkommen um ein Viertel auf 35%, w
  61. hrend;die Unternehmensabgaben von 16% auf 5% fielen. Und es kommt@noch schlimmer, denn jetzt entsteht, wie in den USA, eine KlasseBvon Menschen, die zwar voll arbeiten, aber nicht mal halb so viel,@wie der Durchschnitt, also 50.000 DM verdienen. Immerhin sind es>schon 11% der Vollzeitarbeitnehmer. Besonder krasse Beispiele:Ain 10 Branchen unter 1600 DM, in dreizehn weiteren unter 1800 DM,?und das BRUTTO!! Der absolute Tiefpunkt: In der Rheinland-Pf
  62. l-;zischen Lederwaren- und Kofferindustrie: 1252 DM brutto pro
  63. Monat und Nase!>Weitere Armutsfallen sind Alleinerziehende und Arbeitslose. In;Westdeutschland sind 1/3 der Haushalte mit mindestens einem@Arbeitslosem arm. Genausoviele alleinerziehende Haushalte gelten
  64. auch als arm.:Doch nach dem Krieg sah die Verm
  65. genslage ganz anders aus:;Nach der W
  66. hrungsreform bekam jeder Westdeutsche gerade mal<40DM, w
  67. hred im Osten das Verm
  68. gen nach sowjetischem Vorbild<verteilt wurde. Damals war der gesamte Geldbesitz der West- ;deutschen ca. 20 Mrd DM, soviel, wie heute allein die Aldi->Br
  69. der besitzen. Doch war dies der Startschu
  70.  ins Wirtschafts-@wunder mit Ludwig Erhard, wo es traumhafte Wirtschaftswachstums-<zuw
  71. chse von bis zu 12 Prozent gab. Doch auch damals deutete>sich ein ungleicher Wachstum an: W
  72. hrend die meisten Deutschen:ihr Einkommen binnen 10 Jahren um das Doppelte stiegerte, <schafften die Unternehmer im gleichem Zeitraum das Drei- bis:Vierfache, doch wer st
  73. rte sich schon damals daran? In den=F
  74. nfziger Jahren kauften sich die Deutschen alle Konsumg
  75. ter,<die sie so lange entbehren mu
  76. ten. Und schon bald fingen sie9an zu sparen, wodurch die ersten Geldverm
  77. gen entstanden.;Dann, in den Siebzigern, entstand eine neue Generation, die9Erben der Reichen, das sich bis heute fortsetzt: den 
  78. ber865j
  79. hrigen geh
  80. rt heute 3/4 des deutschen Verm
  81. gens. Man9sch
  82. tzt, da
  83.  bis zum Jahr 2000 2,7 Billionen Mark vererbt6werden. Jeder f
  84. nfte Erbe bekommt mehr als 400.000 DM,6der vierzigste sogar mehr als eine Millionen. Und auch:hier gehen die Arbeiterfamilien wieder fast leer aus, denn?w
  85. hrend der 
  86. lpreiskrise der Jahre 1973/1974 wurden die kleinen=Verm
  87. gen des Mittelstandes, das nur auf wenig Gewinnbringende<Zinskonten investieren konnte, stark entwertet, w
  88. hrend sich?die Reichen durch Wertpapiere und Immobilien mit hohen RenditenAretten konnten. Und auch die sozialen Wohltaten, wie zum Beispiel?Anhebung von Arbeitslosengeld und -hilfe, die unter den sozial->liberalen Regierungen beschlossen wurden, geh
  89. ren jetzt zu den>Opfern der konservativ-liberalen Rotstiftpolitik. Und auch dieAFinanzierung der Einheit, die bisher 
  90. ber 1 Billionen DM gekostet?hat, trug zu Steuererh
  91. hungen und Leistungsstreichungen f
  92. r die
  93. Armen bei.>Parallel zu dieser Entwicklung begannen sich die Deutschen auf>die Globalisierung vorzubereiten. Die Verlagerung von Arbeits-<pl
  94. tzen in L
  95. nder mit niedrigem Lohnniveau schafft nicht nur<Arbeitslose bei den Fabrikarbeitern. Immer mehr Staaten, die?viel in die Bildung investiert haben, gef
  96. hrden mit ihren High-=Tech-Kr
  97. ften auch hochqualifizierte Arbeitspl
  98. tze in Deutsch-?land. Die Golbalisierung wird die Gesellschaft wieder in Sieger:und Verlierer spalten: Die wenigen Manager und Unternehmer<stehen der Masse an oftmals ungelernten Arbeitern, aber auch.gelernten Fachkr
  99. ften in der Fabrik gegen
  100. ber.;Nicht nur die Deutschen f
  101. rchten um ihre Existenz: Im Wohl-=fahrtsstaat Schweden werden immer mehr soziale Leistungen ge-?k
  102. rzt und auch in Frankreich, Gro
  103. britannien und Italien w
  104. chst@sie Kluft zwischen Arm und Reich. 30 fette Jahre hat das soziale9Modell in Europa funktioniert, jetzt ger
  105. t es ins Wanken.>Aber immer mehr prominente Politiker werden darauf aufmerksam:?Tony Blair fr
  106. gt sich, wie man aus einer Gesellschaft, die sich;vornehmlich um die Aktienbesitzer k
  107. mmert eine GesellschaftAdie um den gerechten Anteil f
  108. r alle sorgt, machen kann. Und auchAMenschen wie Gerhard Schr
  109. der oder Wolfgang Clement sprechen sich8f
  110. r einen Ausgleich von Wirtschaft und Gesellschaft aus.;Immer mehr Politiker halten einen Anteil von Aktien f
  111. r dieABelegschaft f
  112. r sinnvoll, um so Lohnausf
  113. lle zu 
  114. berbr
  115. cken. Bl
  116. m;zumindest h
  117. tte keine Probleme, die Arbeitnehmer zu kleinen:Kapitalisten zu machen. Dieser Vorschlag finder immer mehrAAkzeptanz. Allerdings fordert Bl
  118. m, da
  119.  diese neue Form des Lohns=in 
  120. berbetriebliche Fonds, 
  121. hnlich Investmentfonds ausgezahlt?werden, damit so auch Angestellte eines Unternehmens, das nicht=an der B
  122. rse ist profitieren. Zus
  123. tzlich fordert die SPD auch?noch eine Million
  124. rssteuer als klassische Umverteilung von oben?nach unten, gestaffelt nach dem Verm
  125. gen. Ab einer Millionen DM<ein Prozent pro Jahr, ab 10 Millionen zwei Prozent und ab 50BMillionen 3 Prozent. Dies sei nur gerechtfertigt, weil europ
  126. ischeBNachbarn, wie Gro
  127. britannien und die Niederlande ihren Million
  128. ren>eine weit h
  129. here Besteuerung zumuten. Sogar Unternehmer halten?eine Gesellschaft nur f
  130. r Siegertypen f
  131. r nicht sinnvoll, da so+die Konsumkraft der Massen in Gefahr ger
  132. t.@Immer mehr Experten warnen davor, den sozialen Sprengstoff allzu@leicht dahinzunehmen, denn der Arbeiter k
  133. nne schon bald zur
  134. ck-<schlagen und seinen Teil des Wohlstandes einfordern und dies=w
  135. re, da sind sich alle Experten sicher, Gift f
  136. r den Aktien-9markt, das Herzst
  137. ck des Kapitalismus! So w
  138. rden sich die.Kapitalisten nur selbst ins Fleisch schneiden.
  139. Konrad Brylla, Oktober 1997
  140. Armut Seite 1 von 7
  141. Armut Seite 2 von 7
  142. Armut Seite 3 von 7
  143. Armut Seite 4 von 7
  144. Armut Seite 5 von 7
  145. Armut Seite 6 von 7
  146. Armut Seite 7 von 7
  147.